Alles Porno? - Neue Ansätze zur Behandlung der Onlinesexsucht

Exzessiver Konsum von Pornografie oder erotischen Chats im Internet, der von hochfrequenter Masturbation begleitet wird, kann vor allem bei männlichen Betroffenen zu einer Suchterkrankung - der Onlinesexsucht - führen. In der Ambulanz für Spielsucht Mainz stellen sich in den letzten Jahren vermehrt behandlungssuchende Patienten mit dieser Störung vor. Infolge der Suchtentwicklung kommt es bei den Betroffenen zu einer Verschiebung der Bedeutung des Konsums: vom anfänglichen Unterhaltungswert hin zum „Erleichterungskonsum“, der deutlich dysfunktionale, also pathologische Züge aufweist. Bislang wurden diese Phänomene häufig als „Gesteigertes sexuelles Verlangen“ diagnostisch gefasst. Im kommenden ICD-11 wird eine Kategorie Internetbezogene Störungen eingeführt werden, in der auch onlinesexsüchtiges Verhalten diagnostiziert werden kann. Im Vortrag werden die Charakteristik und die Behandlungsansätze einer konsekutiv erhobenen Stichprobe dargestellt, wobei Patienten mit Onlinesexsucht und Online-Computerspielsucht verglichen werden. Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, ob Methoden aus der Behandlung der Online-Computerspielsucht bei der Erreichung der Abstinenz vom Pornografiekonsum bei der Behandlung der Onlinesexsucht hilfreich sein können. Aktuell arbeitet der Referent er an der Entwicklung eines abstinenzorientierten Behandlungskonzepts für Patienten mit Onlinesexsucht. 

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