Das Seminar „Einführung in die Klärungsorientierte Psychotherapie“ stellt sich als
Grundlagenseminar dar. Es werden inhaltlich-didaktische Elemente mit
Demonstrationen kombiniert, sodass den Seminarteilnehmern möglichst zeitgleich zu
der Vermittlung des inhaltlich-theoretischen Wissens auch eine praktisch
anschauliche Präsentation geboten wird.
Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) ist eine psychologisch fundierte und zur 3.
Welle der Verhaltenstherapie zugehörige Therapieform, die zwei Hauptaufgaben
verfolgt:
Eine Hauptaufgabe bezieht sich auf den Prozess der Klärung störungsrelevanter
internaler Determinanten in der Verarbeitungsstruktur des Klienten: Auf der Basis
einer vom Therapeuten aktiv hergestellten vertrauensvollen Therapeut-KlientBeziehung werden zum einen aktuelle Motive des Klienten, zu denen dieser im
Augenblick keinen Zugang hat, geklärt und damit der Zustand der Alienation
aufgehoben; zum anderen gilt es bei Klärung, dysfunktionale, d.h. problem-(mit-)
determinierende Schemata eines Klienten zu klären, zu repräsentieren.
In der zweiten Hauptaufgabe der KOP werden diese geklärten Schemata dann
therapeutisch bearbeitet und verändert, sodass der Klient im Alltag konstruktiver und
flexibler handeln kann, weniger oder keine störenden „Symptome“ mehr aufweist,
Alltagssituationen kognitiv und affektiv besser verarbeiten kann und selbstregulativer
und zufriedener leben kann.
Hauptziel der KOP ist die (Wieder-)Herstellung einer funktionalen Selbstregulation:
Um einen solchen Zustand der Selbstregulation herzustellen, ist es wichtig, mit dem
Klienten
• zunächst an einer angemessenen Definition des Problems zu arbeiten;
• einen Zugang zum Motiv- und Bedürfnis-System zu schaffen;
• dysfunktionale Schemata zu identifizieren, zu klären und zu repräsentieren
sowie zu bearbeiten und zu verändern;
• Konflikte zu klären und zu bearbeiten;
• Ressourcen zu aktivieren oder (z.B. durch Training) zu schaffen
• Symptome zu reduzieren, zu beseitigen oder zumindest unter Kontrolle zu
bekommen.
Der Klient soll nach dem Abschluss der Therapie in der Lage sein, einen Zugang zu
seinen Motiven zu haben, Situationen angemessen zu verarbeiten und
Entscheidungen zu treffen, die sowohl realitätsangemessen als auch
motivkompatibel sind. Weiterhin soll er diese Verarbeitungen und Entscheidungen
ohne Störungen durch dysfunktionale Schemata, Symptome und unangemessene
Handlungskosten treffen und durchführen können.
Literatur
Grawe, K. (2000). Psychologische Therapie, 2. korrigierte Auflage
Greenberg, L. S. (2002a). Emotion-focused therapy: Coaching clients to work through their feelings.
Washington, DC: American Psychological Association
Kuhl, J.: Lehrbuch der Persönlichkeitspsychologie: Motivation, Emotion, Selbststeuerung, Hogrefe
Verlag, 2010
Sachse, R. (2003a). Klärungsorientierte Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe
Sachse, R. (2003b). Von der Gesprächstherapie zur Klärungsorientierten Psychotherapie. Bochum:
Institut für Psychologische Psychotherapie
Sachse, R. (2005) Motivklärung durch Klärungsorientierte Psychotherapie. In: Kosfelder, J., Michalak,
J., Vocks, S. & Willutzki, U. (Hrsg.), Fortschritte der Psychotherapieforschung, 217-231
Sachse, R. (2007a). Klärungsorientierte Psychotherapie. In: Kriz, J. & Slunecko, T. (Hrsg.),
Gesprächspsychotherapie, 138-150. Wien: Facultas
Hinweis: Um eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, bitten wir Sie bei unseren Praxisworkshops mit Bild & Ton teilzunehmen.
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Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten; Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut*innen
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