Freud schätze Humor als eine der höchsten psychischen Leistungen und lieferte wegweisende Beiträge zu seinem theoretischen Verständnis, unterließ es jedoch, aus seinen Überlegungen Schlüsse für die therapeutische Praxis zu ziehen. Der Vortrag unterbreitet einen Vorschlag, wie sich der Platz von Humor in der psychodynamischen Behandlungstechnik genauer bestimmen lässt. Dazu wird der Zusammenhang von Humor (»Haha!«) und psychodynamischer Einsicht (»Aha!«) herausgearbeitet. Eine bestimmte Form von Humor erweist sich dabei nicht etwa als eine mögliche Zugabe, sondern vielmehr als ein konstitutiver Bestandteil psychodynamischer Therapie. Im Vortrag wird eine Charakterisierung dieses spezifisch psychodynamischen Humors entwickelt und dabei mit Hilfe von Fallvignetten gezeigt, wie Humor als eine Weise ungesättigten Deutens dazu genutzt werden kann, spielerisch auf den Ernst der Übertragung hin zu scherzen.
19.00 - 20.30
Online via Zoom
2 Punkte