Schematherapie Vertiefungscurriculum Teil 3: Borderline Persönlichkeitsstörung

Diese Veranstaltung ist Teil des Schematherapie Vertiefungscurriculums und kann daher nur im Rahmen dessen gebucht werden.

Die Verbreitung der Schematherapie hat in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen der guten Studienergebnisse in der Behandlung von Patient*innen mit Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS) große Fortschritte gemacht. Das schematherapeutische Modusmodell stellt die häufig sehr komplexen Probleme dieser Patientenpopulation klar dar, gibt ein gutes Verständnis in deren Entstehungsbedingungen und wird von Patient*innen schnell gut angenommen. Anhand dieses Modells wird mit Patient*innen mit BPS ein individuelles Fallkonzepts erarbeitet. Anschließend werden alle Schwierigkeiten und interaktionellen Auffälligkeiten, die in und außerhalb der Therapiesitzung auftreten, in dieses Modell eingeordnet und entsprechend der spezifischen Ziele für jeden Modus interveniert. Als ersten Schritt ist es wichtig, den distanzierten Selbstschutzmodus zu reduzieren, um Zugang zu den dahinterliegenden Kindmodi zu bekommen. Therapeut*innen sollten dabei bei Patient*innen mit BPS besonders behutsam vorgehen und für genügend Sicherheit in der
therapeutischen Beziehung sorgen. Im Sinne einer empathischen Konfrontation werden die Vorteile und der adaptive Wert dieser Modi ausreichend validiert, gleichzeitig werden die Nachteile betrachtet. Patient*innen werden dann motiviert, ihr „Schutzschild“ schrittweise zu reduzieren. Hierdurch ergibt sich der Zugang zu den Kindmodi, die nun gefördert, versorgt und getröstet werden sollen. Insbesondere durch das „Limited Reparenting“ und viele erlebnisbasierte Techniken sollen Patient*innen unterstützt werden, die damit verbundenen Emotionen und Bedürfnisse zu erleben und Unterstützung in der Regulation ihrer Emotionen und im Umgang mit ihren Bedürfnissen erhalten. Hierbei kann es bei wütenden, impulsiven Kindmodi auch notwendig sein, Grenzen zu setzen, Patient*innen zu beruhigen und ihnen zu helfen, langfristige Konsequenzen zu fokussieren und auf hinter dem Ärger liegende Bedürfnisse zu achten. Simultan zur Heilung der Kindmodi werden die dysfunktionalen Elternmodi bekämpft und reduziert. Während des gesamten Therapieprozesses erfolgt ein schrittweiser, an die Möglichkeiten der Patient*innen und die Therapiephase angepasster Aufbau der gesunden Modi Der Workshop wird die zentralen Techniken anhand von Fallbeispielen verdeutlichen. In Kleingruppenarbeit mit Rollenspielen werden die Techniken dann intensiv geübt und vertieft. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, eigene Fälle
einzubringen und darauf bezogene Fragen zu diskutieren

Literatur
Arntz, A., van Genderen, H. (2010). Schematherapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Weinheim:Beltz.
Fassbinder, E., Schweiger U., Jacob, G.(2011). Therapietools Schematherapie.
Weinheim:Beltz
Jacob, G.,Arntz A.(2011). Schematherapie in der Praxis. Weinheim:Beltz.

Hinweis: Um eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, bitten wir Sie bei unseren Praxisworkshops mit Bild & Ton teilzunehmen.

Dieser Workshop findet in Kooperation zwischen der Online Akademie für Psychotherapie und dem Institut für Schematherapie Freiburg statt.

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