Therapeutischer Kontakt mit straffällig gewordenen Personen
M. Sc. Toivo Zinnow
Toivo Zinnow ist niedergelassen in eigener Praxis in Saarbrücken. Er studierte Psychologie an der Universität des Saarlandes und war lange Zeit Mitarbeiter am Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie der Universität des Saarlandes, wo er neben seiner Tätigkeit als psychologischer Sachverständiger im Straf- und Familienrecht auch die psychologische Leitung der ADHS-Forschungsambulanz für Erwachsene inne hatte. Seit 2018 ist er Anstaltspsychologe der Justizvollzugsanstalt Ottweiler (männlicher Jugend- und Erwachsenenvollzug), wo der wissenschaftlich nachgewiesene Zusammenhang zwischen (adulter) ADHS und delinquentem Verhalten täglich deutlich wird. Er promoviert im Bereich der theoretischen Medizin zum Thema der nicht-medikamentösen Behandlung der ADHS im Transitionsbereich zwischen Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie. Darüber hinaus besitzt er mehrjährige Erfahrung in der ambulanten Weiterbehandlung entlassener Straftäter, hat seit seiner Niederlassung mit eigener Gutachten- und Therapiepraxis jedoch seine Tätigkeit in der Forensisch-Psychiatrischen-Ambulanz der Universität des Saarlandes niedergelegt.
Personen mit einer delinquenten Vergangenheit stehen häufig vor dem Problem, dass das ambulante Versorgungssystem sich nicht an diese Klientel heranwagen möchte. Für die deliktspezifische Therapie wurden daher Spezialambulanzen eingerichtet. Doch auch dort endet irgendwann die forensisch-psychiatrische Behandlungsindikation und etwaige komorbide Störungen sollten in das allgemeine Versorgungssystem überführt werden.
Da die Straffälligkeit jedoch zur Biografie dieser Personen gehört, lässt sie sich nicht wegdiskutieren und begegnet den niedergelassenen Kolleg*innen daher zwangsläufig im Rahmen der Anamnese und sicherlich auch auf der Erlebnis- und Verarbeitungsebene der Patient*innen.
Es gibt aber auch durchaus Patient*innen, bei denen die Straffälligkeit komorbid zu einer Suchterkrankung oder einer Depression auftritt und sie sich daher hilfesuchend an niedergelassene Therapeut*innen wenden, bevor überhaupt eine Gerichtsverhandlung stattgefunden hat oder eine Inhaftierung erfolgt ist.
Im Rahmen dieses Seminars soll versucht werden, Vorurteile gegenüber dieser Klientel abzubauen und Hilfestellung zu geben, wie es erfolgreich gelingen kann, eine therapeutische Beziehung aufzubauen. Es wird auch auf den rechtlichen Kontext eingegangen werden und welche Rolle ambulante Therapeut*innen in diesem Rahmen spielen können.
Hinweis: Um eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, bitten wir Sie bei unseren Praxisworkshops mit Bild & Ton teilzunehmen.
Im Detail
Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten; Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut*innen
Ein Antrag auf Akkreditierung dieses Vortrages ist bei der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg gestellt. Die Punkte werden in der Regel auch von allen Psychotherapeuten-und Ärztekammern in Deutschland, Österreich und der Schweiz anerkannt. Im Anschluss an den Vortrag erhalten Sie automatisch eine E-Mail mit Ihrer Teilnahmebescheinigung und Ihren Fortbildungspunkten.
Sie benötigen ein internetfähiges Endgerät (Computer, Tablet oder Smartphone) mit Lautsprechern und eine stabile Internetverbindung. Der Praxisworkshop wird als Zoom-Meeting abgehalten. Bitte aktivieren Sie hierfür Ihre Kamera. Ihr Mikrofon ist zunächst stumm geschaltet, Sie können es aber für Wortmeldungen aktivieren.
Sie erhalten am Tag der Veranstaltung den Zoom-Link zur Teilnahme und die Veranstaltungsunterlagen per E-Mail zugesandt. Zur Teilnahme müssen Sie lediglich den Link anklicken und das Webinar/ Meeting wird automatisch in Ihrem Browser geöffnet.
Wann?
Di. 6.5.202515.00 - 20.00
Wo?
Online via Zoom
Kurstyp
CME
8 Punkte