Kein Gefühl rührt so sehr an unser Selbstverständnis, an unser „So-bin-ich“, wie das Schamgefühl. Zwar kennt es jede und jeder, doch ist es bis heute noch tabuisiert, möchte sich nicht zeigen, nicht gesehen werden. Entsprechend spielen Schamgefühle in der Psychotherapie eine zentrale Rolle. Zum einen, weil Menschen sich hier mit ihrem Privatesten und oft nicht gemochten zeigen. Zum anderen, weil die Scham selbst ein zentrales Empfinden innerhalb einer Problematik sein kann. In der therapeutischen Beziehung kann Scham sowohl bei Klient*innen als auch bei Therapeut*innen auftreten. Ihr Erkennen, Offenlegen und Bearbeiten beeinflussen den Verlauf und Erfolg einer Behandlung stark und stellen einen großen Gewinn innerhalb der Therapeutischen Beziehung dar.
Im Workshop werden Ursachen und Erscheinungsformen von Schamgefühlen, deren Auswirkungen auf die therapeutische Arbeit sowie Strategien zur Identifikation und Bearbeitung dieser Emotionen behandelt. Es soll ein vertieftes Verständnis, sowie eine Sensibilisierung für Schamgefühle vermittelt werden. Darüber hinaus soll thematisiert werden, wie Therapeut*innen ihre eigene Scham erkennen und bewältigen können, um eine offene und unterstützende Atmosphäre zu schaffen, die den Klient*innen ermöglicht, ihre eigenen Schamgefühle sicher zu erforschen und zu verarbeiten.
Aufgrund der therapeutischen Ausrichtung der Dozentin passiert dies aus der Perspektive der Acceptance and Commitment Therapie.
Quellen:
Hell, D. (2021). Lob der Scham. Nur wer sich achtet kann sich schämen. 2. Auflage. Psychosozial-Verlag.
Hilgers, M. (2013). Scham. Gesichter eines Affekts. 4. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht.
Noyon, A. & Heidenreich C. (2009); Schwierige Situationen in Therapie und Beratung; Originalausgabe, Beltz
Tiedemann, J. (2022). Scham. 4. Auflage. Psychosozial-Verlag Gießen.
Wurmser, L. (). Die Maske der Scham. Die Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten.
Hinweis: Um eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, bitten wir Sie bei unseren Praxisworkshops mit Bild & Ton teilzunehmen.
Psychologische und ärztliche Psychotherapeut*innen.
Ein Antrag auf Akkreditierung dieser Veranstaltung ist bei der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg gestellt. Die Punkte werden in der Regel auch von allen Psychotherapeuten-und Ärztekammern in Deutschland, Österreich und der Schweiz anerkannt. Im Anschluss an die Veranstaltung erhalten Sie automatisch eine E-Mail mit Ihrer Teilnahmebescheinigung und Ihren Fortbildungspunkten.
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09.00 - 12.30
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